Schirmherr

Schirmherr

Michael von Hassel

Schirmherr des Fotomarathon München seit 2012

Für Michael von Hassel hat jeder Mensch die Aufgabe, sein größtes Talent zu entdecken und zum Lebenswerk zu machen, um wirklich glücklich zu werden. Von Hassels selbstentdecktes Talent ist die Fähigkeit, äußere Erscheinungen mit dem inneren Auge zu erfassen. Er hat sich vorgenommen, die Wirklichkeit zu dokumentieren und zu interpretieren. Er verwischt die Grenzen zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Sein Gespür für das Besondere, der Blick für das Wesentliche und ein ausgeprägter Sinn für das Alltägliche führen ihn zu entschieden modernen Aufnahmen. In zeitgemäßen Tönen fängt er Landschaften, Stadtszenen und den kulturellen Zeitgeist ein. Seine fotografischen Kunstwerke basieren auf modernster Fototechnik und autodidaktisch erworbenem Know-How. Ihre Farbigkeit und die besonders ausgefeilten Details fordern zwangsläufig unsere Sehgewohnheiten heraus.

Michael von Hassel ist entschlossen, seine surreale Wahrnehmung auf hyperrealistische Weise auszudrücken. Er beeindruckt den Betrachter mit stechender Klarheit, kräftigen Farben und unverwechselbarer Lichtführung. Seine Bilder wirken wie Gemälde, sind jedoch fotorealistische Kunstwerke. Ihre Faszination besteht darin, dass sie uns die Möglichkeit eröffnen, viel mehr zu sehen, als wir mit bloßem Auge an genau demselben Ort jemals erkennen könnten: Die Vielzahl der natürlich vorhandenen Farben wird im Tagesverlauf in etlichen Einzelfotografien festgehalten und anschließend zu einem einzigen, vielschichtigen Bild verschmolzen. Das Resultat ist eine hyperrealistische Landschaft mit scheinbar synthetischer Farbgebung. Die oft beiläufigen Themen zeigen eine intensivere Version unserer Welt. Von Hassels Fotografien laden uns ein, die Realität einen Moment lang hinter uns zu lassen und uns dem Sog der zeitlosen und fantastischen Seiten dieser Welt hinzugeben. Seiten, die wir, wenn es nach ihm ginge, jeden Tag sehen sollten. Seine Inspiration speist sich aus Weltmetropolen ebenso wie aus dem letzten Atemzug der Zivilisation.

Michael von Hassel – Ball Toss – Munich – Germany – 2010

Michael von Hassel wurde 1978 in Bayern geboren. Er lebt und arbeitet in und um Berlin und München und kann auf zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zurückblicken. Seit 2006 werden seine Arbeiten bei Camera Work in Berlin gezeigt, einer der renommiertesten Galerien für Fotokunst weltweit. Im handverlesenen Kreis ihrer Meisterfotografen gehört von Hassel zu den jüngsten Mitgliedern. Neben der Berliner Galerie arbeitet er außerdem mit Galerien und Partnern in München, Kitzbühel, Hamburg, Frankfurt, Moskau und New York zusammen. Als engagierter Ausstellungskünstler ist er auch in privaten und institutionellen Kunstsammlungen vertreten. Im Juni 2009 gewann von Hassel auf der Hot Art Fair in Basel gemeinsam mit seinen Partnern Judith Grote, Maximilian Westphal und Florian Walter den Preis für den besten zeitgenössischen Künstler. Seine Werkinhalte haben sich von einzelnen Bildern zu komplexen Reflexionen entwickelt. In seiner neuen Serie Virtues beginnt er wie früher mit einer Landschaft, filtert diese jedoch durch eine abstrakte Idee, die als Brücke zwischen Motiv und Kontext dient. Auf diese Weise will er den Betrachter an einen zeitlosen und betörenden Ort versetzen und dabei zugleich den Wert des Zeigens gegenüber dem Erzählen betonen.

Florentine Rosemeyer, 2014

Grußwort unseres Schirmherrn Michael von Hassel

Jeden Tag einen Einblick

Die letzten Jahre habe ich mir stets Themen, Orte und eben Motive gesucht und daran gearbeitet, diese für mich in Licht zeichnen zu dürfen. Auch momentan sitze ich an einem ganz speziellen, für viele Menschen heiligen Ort und warte darauf, dass es dunkel wird, um dann zu knipsen. Diese Serie führt mich gerade an mindestens 18 verschiedene Plätze überall im Land verteilt. Worum es geht sei noch nicht verraten. Ich bin überaus erstaunt, wie wunderbar Zugang ich zu all’ dem hier bekomme. Anfangs dachte ich, das wäre viel anstrengender, ja schier unmöglich. Nun gut, ich habe mir in der letzten Dekade ein klein wenig Reputation als Fotokünstler erarbeitet und man kann “mich googlen”. Trotzdem, die Kamera und meine Ideen eröffnen mir bis dato absolut JEDE Türe und sie geben mir immer wieder auf’s neue Perspektive und zwar eine solche, die es dann sogar lohnt den Auslöser zu bedienen.

Ich habe unzählige Male auf Bergbauanlagen, in gewaltigen Druckereien, in Verzinkungsfabriken, in Stahlwerken, auf Brücken, auf höchsten Gipfeln, tief unten in Bergwerken, in Autofabriken, in “Penthäusern” und den Dachterrassen der Welt, in Kathedralen, in unendlichen Rapsfeldern, in den tollsten Kapitalen der Welt, in mitten herrlichster Landschaften, in Oktoberfestzelten, auf Jahrmärkten, in Raffinerien, in Schlössern und Palästen, auf Plätzen und den Boulevards, an allen Ecken und Enden der Welt (den schönsten wie den hässlichsten) mein Stativ mit der Kamera bestückt und abgedrückt. Nicht zuletzt bin ich auf der Rangliste der am weitesten gereisten Menschen der Welt (nach www.mosttravelledpeople.com) auf (#waitforit…) Platz 2270! Nicht schlecht bei bald 7 Milliarden Menschen. :-)

Ganz losgelöst von dem, was dabei herausgekommen ist: es macht irre Spaß, unsere Welt und unsere Gesellschaft (und besonders was sie eben ausmacht) auf diese Weise kennenzulernen. Ähnlich wie ein Journalist, darf ich mich immer wieder in Sphären begeben, die einem normalerweise eben verschlossen bleiben. Ich kann das nur empfehlen. Also Ihr Fotomarthonisten nehmt Euch ein Herz, findet eine gute Idee zum neuen Thema, nutzt den Türöffner Fotokamera und schaut Euch die Welt mal ganz intensiv an. Es lohnt sich!

Herzlichst Euer Michael von Hassel